Montag, 7. April 2014

[Celine rezensiert...] Mehr Zeit mit Horst


Infos zum Buch:
Fortsetzung: keine
Sprache: deutsch
Verlag: rororo (April 2014)
Seitenzahl: 304
Altersempfehlung: ab 50 Jahren

Erster Satz:
"Oh nein."

Inhalt:
Er geht in den Ruhestand und ihr auf die Nerven!
Das Beste kommt doch noch. Ich heiße Gabi König. In sechs Monaten werde ich sechzig. Meine Töchter sind aus dem Haus, nur Maxi, der Jüngste, streckt seine Füße noch unter unseren Tisch. Horst ist Lehrer und geht bald in den Ruhestand. Er möchte, dass ich aufhöre zu arbeiten und wir dann mit dem Wohnmobil durch die USA touren. Ich bin mir nicht sicher, ob Dauerferien unserer Ehe bekommen. Keinen «Papa ante Portas» bitte! Außerdem macht mir die Arbeit als Buchhändlerin Spaß. Auch wenn unser Filialleiter meine Klassikerabteilung für unrentables Gedöns hält und mich immer öfter in die Abteilung "Horror und Vampire" verbannt. Tja, so schlingere ich im Zickzackkurs durch diese Monate: Ich lasse mich zu einem Campingurlaub in Italien überreden, mir von einem Bestseller schreibenden Pater ins Dekolleté schauen, lerne viel über Wein und das Liebesleben des Bielefelder Sanitärhandels, stehe plötzlich meiner alten Jugendliebe gegenüber. Und ich treffe eine Entscheidung.

Meinung:
Das Cover finde ich ganz lustig. An den Kapitelüberschriften im Buch sieht man, wie viel Zeit Gabi noch bleibt, bis Horst in Rente geht.
Die Geschichte wird von Gabi aus der Ich-Perspektive erzählt und spielt im Deutschland der Gegenwart
Gabi König zählt die Tage, die ihr noch bleiben, bis ihr Mann Horst in Rente geht. Sie unternehmen unteranderem zusammen eine Reise nach Italien mit einem Wohnmobil, um für die USA zu üben. Da sie auch mit ihrem Job als Buchhändlerin nicht mehr ganz zufrieden ist, entschließt Gabi sich, zu kündigen, um mehr Zeit mit Horst zu verbringen und mit ihm den Ruhestand genießen zu können. Doch dann warten neue Herausforderungen in ihrem Job auf sie und sie stürzt sich wieder in die Arbeitswelt. Ob Horst das gefallen wird?
Den Schreibstil fand ich ganz angenehm. Besonders die Ich-Perspektive habe ich genossen, die in meinen letzten Büchern leider nicht vorgekommen ist.
Gabi ist dreifache Mutter und eine meisterhafte Köchin, die mir am Anfang des Buches sehr sympathisch war. Doch je besser ich die kennengelernt habe, desto mehr schlechte Eigenschaften sind mir an ihr aufgefallen: ihre Ignoranz und Unsensibilität gegenüber anderen, ihre Ablehnung gegenüber Veganern und sie war sehr fies zu einem gewissen Mops. Im echten Leben würde ich wahrscheinlich nicht mit ihr klarkommen. Teilweise hat sie mich auch echt genervt. Horst hingegen fand ich ganz sympathisch, da er oft sehr ruhig war. Sein einer Ausraster hat mich wirklich beeindruckt. Eigentlich sollte er ja derjenige sein, der nervt, hat er aber nicht.
Ich hätte mir mehr Humor in dieser Geschichte gewünscht. An Anfang fand ich das Buch noch ganz lustig, aber später leider nicht mehr.
Spannung ist auch so gut wie keine aufgekommen. Ich habe immer gehofft, dass es bald in die USA losgehen würde, aber letztendlich sind sie gar nicht dorthin gefahren. Das hat mich etwas enttäuscht, da das der Punkt war, weshalb ich mich für das Buch beworben hatte. Sonst hätte ich es gar nicht lesen wollen. Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen und man kann sich gut dabei entspannen.
An emotionaler Tiefe hat es mir auch etwas gefehlt.
Das Ende hat mir allerdings gut gefallen, da es ein schöner Abschluss der Geschichte war.

Bewertung:
Aufmachung: ♥♥♥ 3,5/5
Schreibstil: ♥♥♥♥ 4/5
Charaktere: ♥♥♥ 3/5
Humor: ♥♥ 2,5/5
Spannung: ♥♥ 2/5
Emotionale Tiefe: ♥♥♥ 3/5

♥♥♥

Eine ruhige Geschichte über das Elterwerden mit einer nervenden Protagonisti, aber einem schönen Ende.

Ich bedanke mich beim Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

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