Freitag, 29. Mai 2015

[Celine rezensiert...] Das Mädchen, das Geschichten fängt von Victoria Schwab





Fortsetzung: ???
Verlag: Heyne (Juli 2014)
Sprache: deutsch
Seitenanzahl: 432
Altersempfehlung: ab 14
Einband: Broschur
Preis: € 13,99 [D]





Zitat:
"'Aber', [...] wenn eine Chronik entkommt, dann musst du sie aufspüren, und zwar schnell. Oberflächen zu lesen, muss dir in Fleisch und Blut übergehen. Diese Gabe ist kein Spiel, Kenzie. [...] Wir lesen nur aus einem einzigen Grund in der Vergangenheit: um zu jagen.'" (Seite 44)

Inhalt:
Wenn ein Mensch stirbt, wird seine Lebensgeschichte in einer Art Bibliothek abgelegt. Manchmal jedoch erwachen die Geschichten und versuchen in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Dann kommt Mac ins Spiel, denn sie ist eine Hüterin und ihre Aufgabe ist es, die entlaufenen Geschichten zurückzubringen. Doch plötzlich häufen sich diese Vorfälle, und die Grenzen zwischen Leben und Tod drohen zu verschwimmen. Mac beschleicht der schreckliche Verdacht, dass jemand die Lebensgeschichten manipuliert. Gemeinsam mit dem Hüter Wes versucht Mac, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Meinung:
Zuerst einmal muss ich von dem Cover schwärmen: Es ist sooo hübsch. Besonders gefallen mir die Vögel im Obmré-Look. Das Cover war auch der Hauptgrund, dass ich das Buch gekauft habe. Zumal sehr viele englische Booktuber von Victoria Schwab schwärmen, weshalb ich sehr hohe Erwartungen an das Buch hatte. Allerdings finde ich, dass das Cover nicht so sehr zur Geschichte passt. Das englische Cover ist zwar nicht ganz so schön wie das deutsche, aber passiger. An dem Titel habe ich aber nichts auszusetzen, da er genau den Inhalt der Geschichte wiedergibt.
Die Geschichte wird von Mackenzie aus der Ich-Perspektive in der Gegenwart erzählt und spielt in den USA und den Narrows, einem fiktiven Ort, in der Gegenwart.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten ohne viel Schnickschnack. Die Orte an denen die Geschichte spielt werden gut beschrieben ohne zu sehr ins Detail abzudriften. Allerdings war er nichts besonderes, sondern eher durchschnittlich.
Mackenzie ist eine junge Wächterin im Teenageralter. Sie hat gerade ihren kleinen Bruder verloren, der von einem Auto überfahren wurde. Ihre Eltern ziehen mit ihr in ein altes Hotel, um einen Neuanfang zu starten. Ich bin die gesamte Geschichte über nicht mit Mackenzie warm geworden. Dass die mit zwölf Wächterin wurde, anstatt mit 16, wie es sonst üblich ist, da sie etwas ganz besonderes sein soll, konnte ich nicht nachvollziehen, da sie weder ihren Job ernst nimmt, noch sehr gut kämpfen kann. Sie hat über viele ihrer Handlungen und deren Auswirkungen nicht wirklich nachgedacht, weshalb sie sich öfter in Schwierigkeiten begeben und dumme Fehler begangen hat. Auch war sie etwas leichtgläubig und blauäugig, was die Jungen in dem Buch angeht. Obwohl man sie die gesamte Geschichte über begleitet, erfährt man über sie ziemlich wenig. Sie bleibt farblos und flach.
Wesley ist Mackenzies Nachbar und auch in ihrem Alter. Er hat schwarze Haare, trägt schwarze Klamotten, Eyeliner und Nagellack. Sein Äußeres täuscht aber, denn er ist ein echter Sonnenschein, der für meinen Geschmack manchmal etwas zu fröhlich war. Auch er konnte mich nicht so recht von sich überzeugen, obwohl er mir schon etwas lieber als Mackenzie war. Er wirkte teilweise überspitzt und etwas zu jung für sein Alter.
Die Autorin hätte mit dem Alter der Charaktere etwas runter gehen sollen, da sie sich oft nicht altersgerecht verhalten haben und einfach zu jung wirkten, eher wie 14 oder 15. Somit richtet sich das Buch auch eher an das jüngere Publikum, denn auch die "Liebesbeziehung" befand sich eher auf Grundschulniveau und konnte mich deshalb überhaupt nicht überzeugen. Aus diesem Grund bleibt die Geschichte auch von der emotionalen Seite her flach.
Sehr gut finde ich allerdings, dass der Verlag nicht Worte wie zum Beispiel "Narrows" übersetzt hat.
Mit Spannung konnte das Buch leider erst ganz am Ende aufwarten, da es dort eine unerwartete Wendung gab und viele Geheimnisse über das Archiv aufgedeckt wurden. Ansonsten ist die Geschichte eher vor sich hingeplätschert. Teilweise kam ich mir wie in einem Detektivroman vor, da Mackenzie in dem Hotel bestimmte Dinge suchen musste, was die Geschichte aber trotzdem nicht spannender machte.
Schade fand ich es, dass man so wenig über die Narrows erfahren hat. Zum Beispiel wie sie entstanden sind. Der Grund, weshalb es sie gibt, wurde zwar kurz erläutert, leuchtet wir aber überhaupt nicht ein. Erste Teile sollten ja bekanntlich in die Geschichte eínführen und viel erklären, was dieses Buch leider nicht gemacht hat.
Das Ende fand ich nicht wirklich befriedigend, das das große Problem für meinen Geschmack zu einfach gelöst wurde. Man kann das Buch als Einzelband stehen lassen, da das Ende keinen Chliffhanger hat und genau das werde ich auch tun, da es viele andere Reihen gibt, die es mehr wert sind, sie zu lesen.

Bewertung:
Aufmachung: ♥♥♥♥ 4/5
Schreibstil: ♥♥♥ 3/5
Charaktere: ♥♥ 2/5
Logik: ♥ 2/5
Spannung: ♥♥♥ 3/5
Emotionale Tiefe: ♥♥ 2/5

♥♥

Leider konnte dieses Buch aufgrund von unsympathischen, flachen Charakteren, wenig Spannung und nicht überzeugenden Fantasy-Elementen meine hohen Erwartungen nicht erfüllen, weshalb ich die Reihe nicht weiter verfolgen werde.

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