Infos zum Buch:
Fortsetzung: keine
Sprache: deutsch
Verlag: Oetinger (August 2014)
Seitenzahl: 432
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Zitat:
"Der Tag an dem du deine Eltern findest, wird dein letzter sein." (Seite 37)
"'Wolf Lark ist vor elf Jahren verschwunden', flüsterte er. 'Katja' ist vor sechs Jahren verschwunden. Und wenn du nicht aufpasst, November, wirst du die nächste sein, die verschwindet." (Seite 61)
Inhalt:
Schatten der Vergangenheit: ein Spiel um Leben und Tod. Kurz vor Ambers sechstem Geburtstag verschwanden ihre Eltern auf unerklärliche Weise. Jetzt ist Amber, die eigentlich November heißt, 17 Jahre alt und glaubt, eine Spur zu haben. Doch was hat es mit dem Jungen auf sich, der in dem erleuchteten Zelt ein Buch liest, sich aber in Luft auflöst, sobald sie sich ihm nähert? Welche Ziele verfolgt der Kneipenwirt, zu dem sie sich immer stärker hingezogen fühlt, und der immer für sie da zu sein scheint? Steckt er vielleicht sogar hinter den anonymen Drohungen, die sie erhält? Amber muss sich entscheiden: zwischen ihrer zerstörerischen Vergangenheit und dem Aufbruch in die Zukunft. Ein großer Roman von Antonia Michaelis: eine starke, zugleich verletzliche Heldin inmitten mörderischer Geheimnisse, soghaft zwischen Traum und Realität und atemlos spannend.
Meinung:
Erst durch das Cover bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Die Farben harmonieren wunderbar miteinander. Zudem wirkt es sehr geheimnisvoll und düster, womit es sehr gut zur Geschichte passt.
Die Geschichte wird von einem personalen Erzähler aus der Vergangenheit berichtet, der sich meistens nur auf November beschränkt. Am Ende jedes Kapitels beschränkt sich der Erzähler auf Katja. Die Geschichte spielt an einem unbekannten Ort in der Gegenwart.
November wurde mit sechs Jahren von ihren Eltern ohne Erklärung in der Wohnung alleine zurückgelassen. Sie machte sich zusammen mit ihrer Katze auf den Weg, um ihre Eltern zu suchen. Dabei wurde sie von der Polizei entdeckt und von einer Pflegefamilie in die nächste gegeben. Als sie siebzehn ist, haut sie erneut aus einem Heim ab und setzt ihre Suche fort. Kurz nach ihrem Ausbruch bekommt sie Drohbriefe von jemandem, der ihr folgt und der sie umbringen will. Und dann ist da noch der Junge mit dem Buch in dem Zelt, der immer wieder auftaucht und verschwindet...
Als allererstes muss ich mal den Klappentext kritisieren. "Welche Ziele verfolgt der Kneipenwirt, zu dem sie sich immer stärker hingezogen fühlt [...]". In der Geschichte ist anfangs nie die Rede davon, dass sie sich von ihm angezogen fühlt. Dieser Satz klingt nach einer kitschigen Liebesgeschichte, die dieses Buch jedoch bei Weitem nicht beinhaltet. "[...] atemlos spannend." Es war leider eher das Gegenteil der Fall, da in der Mitte des Buches kaum etwas passiert ist und sich die Geschichte trotz der Drohbriefe etwas in die Länge zog.
Der Schreibstil ist wie bei "Der Märchenerzähler" wirklich etwas besonderes. Er wirkt sehr märchenhaft, da die Autorin fast in jedem Satz Metaphern verwendet und oft Dinge beschreibt, die so gar nicht passieren könnten. Trotzdem versteht man als Leser sehr gut, was sie damit rüberbringen will.
November ist 17 Jahre alt, liest gerne, hat keinen Schulabschluss und ist es gewohnt um sich zu beißen und zu treten. Obwohl sie den Jungen in dem Zelt nicht kennt, ist sie in ihn verliebt. Trotz ihrer Stärke und ihres Mutes ist sie verletzlich, lässt sich aber nicht unterkriegen. Anfangs mochte ich November ganz gerne, da sie mir ziemlich Leid tat und wir in etwa die selben Interessen haben. Ihre zweite Identität, Lucy, die sie sich zugelegt hat, habe ich aber überhaupt nicht leiden können. Sie hat mich oft wütend gemacht, da sie Katja ziemlich oft verletzt hat, obwohl er so freundlich zu ihr war. Zum Ende hin, hatte ich allerdings wieder Mitleid mit ihr. Katja, heißt eigentlich gar nicht Katja. Trotzdem nennt jeder ihn so, da er diesen Namen als Tätowierung am Hals trägt. Er ist der Barbesitzer des Bottled und ist oft sehr nett zu November. Er kümmert sich zuerst wiederwillig um sie, ist dann aber fast schon so fürsorglich wie ein Vater. Katja mochte ich ziemlich gerne, da er immer versucht hat, das Beste aus November zu machen, obwohl sie ihm immer weggestoßen hat.
Anfangs kam mir die Geschichte etwas konfus vor, da ich nicht so genau wusste, ob der Junge in dem Zelt wirklich real war, da immer wieder Dinge passiert sind die dafür und wieder dagegen sprachen. Am Ende hat sich jedoch alles geklärt.
Ich hatte erwartet, dass das Buch ziemlich spannend sein würde, war es aber nicht wirklich. In der Mitte hatte es einen ganz schönen Hänger. Deshalb habe ich auch fast eineinhalb Wochen gebraucht, um das Buch zu lesen. Allerdings sollte man sich auch wirklich so viel Zeit nehmen, da das Buch ziemlich schwere Kost ist.
Die Gedichte, die am Anfang jedes Kapitels standen fand ich teilweise richtig schön. Ich finde, sie haben etwas von Poetry Slam. Allerdings habe ich sie auf den letzten hundert Seiten nicht mehr gelesen, da ich das Buch endlich beenden wollte und einige Texte auch nicht wirklich verstanden habe.
Die meiste Zeit über hatte ich Mitleid mit November. Richtig emotional wurde es aber erst auf den letzten achtzig Seiten. Ich habe mich echt gefragt, wie viel Pech man ihm Leben haben muss, damit einem so viele schlimme Dinge passieren.
Das Ende war echt grausam. Nicht, dass es schlecht geschrieben war, aber ich hätte mir für November ein schöneres gewünscht.
Bewertung:
Aufmachung: ♥♥♥♥♥ 5/5
Schreibstil: ♥♥♥♥♥ 5/5
Charaktere: ♥♥♥♥ 4/5
Logik: ♥♥♥♥ 4/5
Spannung: ♥♥♥ 2,5/5
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥ 3,5/5
♥♥♥♥
Ein Buch mit wunderschönem Schreibstil, dass aber alles andere als leicht zu verdauen ist.
Ich bedanke mich beim Verlag für die Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplares.
Ganz tolle Rezi ;)
AntwortenLöschenMit außergewöhnlichen schreibstilen hab ich leider schlecbte erfahrungen gemacht...vllt sollte ich das buch lieber noch nicht lesen
Mal schauen weil eigentlich klingt es schon spannend
LG Anna
Danke <3
LöschenDu kannst dir ja mal die Leseprobe durchlesen :)
Celine ♥