Freitag, 8. August 2014

[Celine rezensiert...] Wanderer - Sand der Zeit


Infos zum Buch:
Fortsetzung: keine
Sprache: deutsch
Verlag: Impress (Juli 2014)
Seitenzahl: 344
Altersempfehlung: ab 13 Jahren

Zitate:
"'Ist das jetzt die neuste Mode, Leute zu ignorieren und dann quer durch den Raum zu rennen?' [...] 'Und sollte man sich eigentlich nicht entschuldigen, wenn man ein Mädchen einfach umrennt? Das gebietet doch die Höflichkeit.' Ganz langsam drehte er sich um und starrte mich an. Ja, definitiv der Ich-bringe-Ärger-Blick." (Seite 13)

"'Wir Wanderer sind ein Volk voller Magie. Wir sind in der Lage, mit der Hilfe von Kunst - Bildern um genau zu sein - an andere Orte zu gelangen.'" (Seite 241)

Inhalt:
Der Lebenstraum der sechzehnjährigen Emilia lässt sich in zwei Worten zusammenfassen: »Palaestra Viatorum« – die renommierte Internatsschule, in der nur die Besten der Besten aufgenommen werden. Leider hapert es in Emilias sonst perfektem Zeugnis an der Kunstnote, auf die gerade diese Schule ganz besonderen Wert zu legen scheint. Doch dann trifft Emilia ausgerechnet in einer Kunstgalerie auf Max, den stellvertretenden Schulsprecher der Institution, und zwar nachdem er gerade durch ein modernes Gemälde gesprungen ist... Emilia traut ihren Augen nicht. Als sie dann noch Visionen ihrer eigenen Zukunft bekommt, scheint sich plötzlich nicht nur Max, sondern auch die Palaestra für sie zu interessieren – und lädt sie zu einer ungewöhnlichen Aufnahmeprüfung ein.

Meinung:
Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut, da Cover und Titel richtig gut zur Geschichte passen und sich am Anfang jedes Kapitels eine Sanduhr befindet, die eine sehr zentrale Rolle in der Geschichte hat. Auch die Kapitelüberschriften gefallen mir, da sie einfallsreich und witzig sind.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Ich-Perspektive von Emilia in der Vergangenheit berichtet, aber auch von einem personalen Erzähler. Sie spielt in Bergheim, Berlin, London und Paris in der Gegenwart.
Emilia träumt davon auf die PV zu gehen, eine sehr teure Privatschule, auf die sie nur gehen kann, wenn sie nur Einsen auf dem Zeugnis hat und ein Stipendium bekommt. Leider gelingt es ihr nicht. Kurz danach taucht ein junger Mann auf, der Emilia vor dem Ertrinken rettet, als sie im Schwimmbad eine Vision hat und das Bewusstsein verliert. Zufälligerweise geht er auf die PV und will Emilia dem Rektor vorstellen. Das klingt doch alles ganz gut, wären da nicht Emilias Visionen und der fünftägige Aufnahmetest der PV, der alles andere als normal zu sein scheint.
Der Schreibstil ist locker, lustig und leicht zu lesen. Es werden oft Sprichwörter eingebaut und es gibt oft Bezüge auf beispielsweise Twilight oder Harry Potter.
Emilia ist stolz, eigenständig und zielstrebig. Sie liebt ihre Familie, obwohl diese sie adoptiert hat. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist das Schwimmen und ihr größter Wunsch ist es an der PV angenommen zu werden. Ich mochte Emilia sehr gerne, da sie sehr witzig und auch oft ironisch war und mich damit immer zum Lachen gebracht hat.
Maximilian ist eher der geheimnisvolle Typ und auch manchmal etwas arrogant. Auch er hat mich zum Lachen bringen können und damit bei mir gepunktet.
Noch lieber als Emilia mochte ich Kit. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und ist aufgrund ihrer lilafarbenen Haare und ihrem ausgefallenen Klamottenstils alles andere als durchschnittlich. Aber gerade deshalb mochte ich sie vom ersten Augenblick an. Ihre Dialoge mit Emilia beispielsweise über Bob, den Rock waren zum Todlachen.
Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich Amelies Blog schon seit langem verfolge und vor einiger Zeit schon eine Kostprobe des Romans gehört habe. Und ich muss sagen, meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Besonders gefreut hat mich, dass dieses Buch viele neue Ideen enthält, die noch nicht so ausgelutscht sind wie zum Beispiel Vampire. Trotzdem gab es anfangs ziemlich viele Parallelen zu der Edelstein-Trilogie.
Spannend war die Geschichte dadurch, dass es andauernd einen Perspektivwechsel gab. Dieser hat mich allerdings anfangs etwas verwirrt, da man dadurch sehr viele Personen auf einmal kennengelernt hat.
Wie schon vorhin erwähnt, waren viele Dialoge einfach nur zum Wegschmeißen komisch. 
Da die Geschichte relativ kurz war, waren mir die Charaktere noch nicht wichtig genug, damit ich mir um die sorgen machte oder trauerte, wenn ihnen etwas zugestoßen ist. Ich fand auch, dass einige Charaktere an manchen Stellen zu kurz gekommen sind.
Ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Geschichten der Autorin und werde die Augen offen halten.

Bewertung:
Aufmachung: ♥♥♥♥♥ 5/5
Schreibstil: ♥♥♥♥ 4,5/5
Charaktere: ♥♥♥♥♥ 5/5
Humor: ♥♥♥♥♥ 5/5
Spannung: ♥♥♥ 3/5
Emotionale Tiefe: ♥♥♥ 3/5

♥♥

Ein fantastischer Debütroman mit einer neuen Idee und jeder Menge Humor.

Vielen Dank an den Verlag für die zur Verfügungstellung dieses Rezensionsexemplares. 

2 Kommentare:

Wer Rechtschreibfehler findet. darf sie behalten ;)