Dienstag, 28. Oktober 2014

[Celine rezensiert...] In den Augen der anderen


Infos zum Buch:
Fortsetzung: keine
Sprache: deutsch
Verlag: Bastei Lübbe (August 2011) 
Seitenzahl: 688
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Zitate:
"Manchmal glaube ich, das menschliche Herz ist so eine Art Regal. Man kann nur eine bestimmte Menge darauf stapeln, stellt man mehr hinein, fällt etwas runter, und man muss die Scherben aufsammeln." (Seite 106)

"Mein Dad hat immer gesagt, wenn man sein ganzes Leben lang alles bedauert, dann ist das so, als würde man ein Auto nur im Rückwärtsgang fahren." (Seite 154)

Inhalt:
Jacob Hunt hasst die Farbe Orange. Und er hasst es, wenn sein gewohnter Tagesablauf gestört wird. Routinen sind für ihn lebenswichtig, denn er leidet unter dem Asperger-Syndrom, einer autistischen Störung. Deshalb kocht Emma, seine Mutter, montags nur grüne Speisen und dienstags rote. Und längst hat sie Jacobs Besessenheit für Kriminaltechnik akzeptiert. Doch dann wird seine Erzieherin Jess erschlagen aufgefunden, und Jacob wird des Mordes an der jungen Frau verdächtigt. Die mühsam erkämpfte Normalität in Emmas kleiner Familie bricht zusammen. Jacob muss sich sich vor Gericht verantworten. Alle Beweise sprechen gegen ihn. Doch Emma nimmt den Kampf auf. Denn es geht darum, ihren Sohn vor dem Gefängnis zu bewahren - und um die Rechte von Menschen, die anders sind.

Meinung:
Ich muss gestehen, dass mich weder die Aufmachung des Buches noch der Inhalt angesprochen haben. Die einzigen Kaufgründe waren, dass die Autorin Jodi Picoult ist, deren Buch "19 Minuten" zu meinen Lieblingen gehört und dass das Hardcover nur noch 4,99 Euro gekostet hat. Wie hätte ich da wiederstehen sollen? 
Die Geschichte wird von verschiedenen Charakteren aus der Ich-Perspektive berichtet und spielt in Stowe   und Townsend (Vermont) im Jahr 2010. 
Jacob, der an Asperger, einer Form des Autismus, erkrankt ist, wird verdächtigt, seine Erzieherin Jess ermordet zu haben und muss sich vor Gericht verantworten. Seine Mutter setzt alles in Bewegung, um zu beweisen, dass ihr Sohn unschuldig ist.
Der Schreibstil hat mir wieder mal gefallen, da er genau die richtige Balance zwischen Umgangssprache und gehobener Sprache findet. Manchmal bin ich aber ziemlich durcheinander gekommen, da ich mitten im Kapitel vergessen habe, wer denn gerade die Geschichte aus seiner Perspektive erzählt.
Jacob ist 18 Jahre alt und leidet seit seiner frühsten Kindheit an dem Asperger-Syndrom, dass durch eine Impfung verursacht wurde. Er ist besessen vom Kriminaltechnologie und liebt es Tatorte herzurichten und Fälle zu lösen. Er braucht einen geregelten Tagesablauf und läuft etwas nicht nach Plan, bekommt er entweder einen Anfall oder ist so verunsichert, dass er Filme zitiert. Er ist sehr schlau und hat einen IQ von über 160. Im Laufe der Geschichte wurde mir Jacob immer unsympathischer, da die Folge seiner Krankheit starke Selbstsucht war und er auch öfter manche Dinge übertrieben hat. Allerdings gab es immer wieder lustige Situationen, die durch Jacobs Filmzitate verursacht wurden.
Theo ist Jacobs kleiner Bruder und zu Beginn des Buches 15 Jahre alt. Trotzdem übernimmt er die Rolle des großen Bruders. Er stellt sich oft vor, wie ein Leben ohne Jacob wäre, da die Tatsache, dass Jacob sein Bruder ist, auch ihn zum Außenseiter macht. Er spannt gerne in Häusern von glücklichen Familien und bricht öfters in diese ein, um ein Videospiel mitzunehmen oder einfach nur, um sich etwas zu essen zu machen. Ihn mochte ich sehr gerne, da ich seine Gedanken und Gefühle bezüglich Jacob gut nachvollziehen konnte, auch wenn mir seine Einbrüche etwas suspekt waren.
Emma ist Jacobs und Theos Mutter und arbeitet zu Hause, um sich voll und ganz um Jacob kümmern zu können. Sie ist alleinerziehend und ist sehr aufopferungsvoll. Sie versucht alle Register zu ziehen, um einen Weg zu finden Jacobs Krankheit so gut es geht abzuschwächen.
Auch die anderen Charaktere wie ein Polizist und Jacobs Anwalt hat man sehr gut kennengelernt.
Anfangs war ich ziemlich begeistert von dem Buch, da es gleichzeitig ernst und witzig war. Allerdings hat sich die zweite Hälfte ziemlich gezogen, da die Gerichtsverhandlung sehr ausführlich berichtet wurde. Mir hätten auch 500 Seiten gereicht.
Bei der Logik muss ich zwei Punkte abziehen aufgrund des großen Missverständnisses, dass sich ergeben hat, weil Jacob nicht alles erzählt hat. Zudem fand ich auch die Sache mit Jacobs und Theos Vater ziemlich eigenartig.
Emotional war das Buch eher durchschnittlich. Es ist aber auch selten etwas passiert, dass einen emotional hätte mitreißen können.
Das Ende war mir etwas zu offen und abrupt, da ich gerne gewusst hätte, wie das genaue Gerichtsurteil lautete. Außerdem wurde am Ende gar nicht mehr von Jess' Freund geredet.

Bewertung:
Aufmachung: ♥♥♥ 3/5
Schreibstil: ♥♥♥♥♥ 5/5
Charaktere: ♥♥♥♥ 4/5
Logik: ♥♥♥ 3/5
Spannung: ♥♥♥ 3/5
Emotionale Tiefe: ♥♥♥ 3/5

♥♥

Eine durchschnittliche Geschichte, bei der man viel über Asperger erfährt und liebenswürdige Charaktere kennenlernt.

Donnerstag, 16. Oktober 2014

[Celine rezensiert...] Vor uns das Leben


Infos zum Buch:
Fortsetzung: keine
Sprache: deutsch
Verlag: Egmont INK (Oktober 2014)
Seitenzahl: 384
Altersempfehlung: ab 14 Jahren

Zitat:
"'Jeder, der jemand ist, wird in dem Moment zum Niemand, in dem er versagt.'" (Seite 45)

Inhalt:
Ambrose, der Star der Highschool, der Held einer ganzen Stadt. Er scheint alles zu haben - und doch kämpft er mit Problemen, die der Außenwelt verborgen bleiben. Bailey, der Junge im Rollstuhl. Er ist krank, weiß, dass er sterben wird. Und er lebt jeden Tag seines Lebens, als wäre es sein letzter. Fern, die schlau ist, aber nicht hübsch, und trotzdem in allem um sich herum das Schöne erkennt. Fern, Bailey und Ambrose. Drei Jugendliche in einer Kleinstadt in den USA, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Drei Jugendliche, die dachten, sie wüssten, was das Leben für sie bereithält. Und denen das Schicksal in die Quere kommt…

Meinung:
Ich habe das Buch nur wegen des Covers in die Hand genommen, wurde aber auch vom Inhalt nicht enttäuscht. Allerdings muss ich anmerken, dass ich das Mädchen auf dem Cover viel zu dünn finde, auch wenn sie Fern darstellen soll. Der Titel passt gut zur Story, da das Buch sich viel damit beschäftigt, sein Leben so gut es geht auszukosten anstatt zurückzublicken.
Die Geschichte wird von einem personalen Erzähler, der immer wieder die Person, auf die er sich bezieht, wechselt, aus der Vergangenheit berichtet und spielt in Hannah Lake (Pennsylvania),  Hershey (Pennsylvania) und im Irak ab 1994.
Die Highschoolschülerin Fern liebt Ambrose, den Star unter den Ringern an ihrer Schule schon seit sie beide Kinder waren. Als ihre Freundin Rita Ambrose einen plumpen Liebesbrief zustecken will, schreitet Fern ein und bietet an die Briefe zu schreiben, da sie darin sehr begabt ist. Auf diese Weise erfährt Fern sehr viele Geheimnisse von Ambrose und fühlt sich noch mehr mit ihm verbunden. Als der Schwindel auffliegt, ist Ambrose stink sauer. Fern ist am Boden zerstört, als sie erfährt, dass Ambrose freiwillig als Soldat in den Irak zieht, doch kurz bevor er aufbricht, küsst er sie... 
Ich liebe den Schreibstil dieses Buches. Er bringt sehr viele Emotionen rüber und beschreibt sehr gut, was passiert ohne zu ausführlich oder langweilig zu werden.
Fern macht gerade ihr Abschlussjahr an ihrer Highschool. Sie liebt es Bücher und Gedichte zu lesen und zu schreiben. Sie kümmert sich aufopferungsvoll und selbstlos um ihren Cousin Bailey. Fern ist sehr zurückhaltend und nicht gerade die typische Schönheit mit ihren feuerroten Haaren, ihrer Brille und der Zahnspange. Aufgrund ihrer liebevollen Fürsorge und ruhigen Art, war sie mir jedoch sehr sympathisch. Zusätzlich habe ich mich mit ihr verbunden gefühlt, da wir beide ungefähr im gleichen Alter sind und uns beide Gedanken um unsere Zukunft machen.
Bailey ist bezüglich des Altern nur einige Tage von Fern entfernt und wohnt im Nachbarhaus. Er sitzt seit er zehn ist im Rollstuhl, da er unter Duchenne-Muskeldystrophie leidet. Durch diese Krankheit werden seine Muskeln immer schwächer. Er weiß alles über das Ringen, da sein Vater der Coach des Ringerteams der Schule ist. Jedoch kann er aufgrund seiner Krankheit nicht am Ringen teilnehmen. Obwohl er nur noch wenig Zeit zu Leben hat, ist er der fröhlichste und aufgeweckteste Junge in Hannah Lake. 
Ambrose ist der Star des Ringerteams der Schule. In der Stadt wir er als Herkules gefeiert. Er zitiert Gedichte und ist teilweise sehr geheimnisvoll. Er will unbedingt zur Armee, da er sich für den Vorfall im World Trade Center am 9.11.2001 rechen will, in dem seine Mutter gearbeitet hat. Auch Ambrose mochte ich sehr, da er obwohl er so beliebt und gutaussehend war, nicht abgehoben und einfühlsam war.
Auch einige der Nebencharaktere wie die Freunde von Ambrose oder Ferns Freundin Rita sind mir ans Herz gewachsen.
Durch viele Rückblenden erfährt der Leser viel über die Charaktere und lernt sie in den unterschiedlichsten Altersstufen kennen und lieben.
Ich habe nicht damit gerechnet, dass das Buch sich mit Tod, 9/11, der Armee und dem Ringen beschäftigen würde. Somit steckt es voller Überraschungen. Es sind sehr viele Lebensweisheiten in diesem Buch versteckt, die dem Leser eine andere Sicht auf manche Dinge verschafft.
Da ich auch nicht wusste, was als nächstes kommen würde, blieb das Buch die ganze Zeit über spannend. Es gab sogar die ein oder andere Verfolgungsjagd und Prügelei. Die letzten zwei Drittel des Buches habe ich deshalb in einem Rutsch durchgelesen.
Es gab immer wieder Stellen die sehr traurig, aber auch lustig waren. Deshalb gab es immer wieder ein auf und ab der Gefühle. Bei der Verfolgungsjagd und anderen Situationen habe ich richtig mitgezittert.
Das Ende war richtig schön, da es die Geschichte abgerundet hat, ohne allzuviel offen zu lassen.
Ich freue mich schon auf ihre anderen Bücher!

Bewertung:
Aufmachung: ♥♥♥ 4,5/5
Schreibstil: ♥♥♥♥♥ 5/5
Charaktere: ♥♥♥♥♥ 5/5
Humor: ♥♥♥♥ 4/5
Spannung: ♥♥♥♥♥ 5/5
Emotionale Tiefe: ♥♥♥♥♥ 5/5

♥♥
Ein Roman, der mehr beinhaltet, als er verspricht und dem Leser die ein oder andere Lebensweißheit mit auf den Weg gibt.

Vielen Dank an Vorablesen.de und Egmont Ink für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplares.

Freitag, 3. Oktober 2014

[Lesestatistik] September 2014

Auch diesen Monat bin ich wieder nur wenig zum Lesen gekommen, da ich mich neben dem Lernen auch noch intensiv mit meiner Studienwahl  und einer Belegarbeit für die Schule beschäftigt habe. Meistens lese ich zwischen Tür und Angel beispielsweise in der Straßenbahn auf dem Schulweg. 
Auch nächsten Monat sieht es relativ kritisch aus, da die ganzen Klausuren auf mich zukommen. Aber ich bin trotzdem froh, dass ich überhaupt noch zum Lesen komme, bei Anni sieht es da eher dürftig aus, da sie auch noch Fahrschule hat.

Gelesene Bücher: 4

Highlights: 1

Lowlights: 1

Abgebrochene Bücher: 0

Angefangene Bücher:

Gelesene Seiten insgesamt: 1009

Gelesene Seiten pro Tag: 34

Bücher auf dem SuB: 28

Hörbücher/-spiele: 0

Donnerstag, 2. Oktober 2014

[Celine rezensiert...] Deine Lippen so kalt


Infos zum Buch:
Fortsetzung: Glass Heart
Sprache: deutsch
Verlag: cbj (Juli 2012)
Seitenzahl: 320
Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Zitat:
"Ich habe entdeckt, dass Liebe nicht so einfach zerbricht, Menschen dagegen schon." (Seite 10)

Inhalt:
Als Danny stirbt, fühlt Wren sich unendlich einsam und alleingelassen. Wren wünscht sich nur das eine: den Liebsten zurückzuholen. Und genau das tut sie mit Hilfe ihrer heimlichen magischen Fähigkeiten. Doch dieser auferweckte Danny ist nicht der, in den sie sich damals verliebt hat: Seine Haut ist kalt. Seine Lippen sind eisig. Er lebt nur durch sie und für sie. Wren muss ihn verstecken und besucht ihn jeden Tag. Doch ihr Herz scheint dabei einzufrieren.
Alles ändert sich, als sie Gabriel trifft. Er spürt Wrens magische Kraft und ahnt ihr Geheimnis. Hin und her gerissen zwischen der Verantwortung für Danny und der aufflammenden Leidenschaft für Gabriel, muss Wren eine Entscheidung treffen. Die schwerste ihres Lebens ...

Meinung:
Das Cover hat mich sofort angesprochen, als ich das Buch in einem Youtubevideo gesehen habe, da die Farben sehr harmonisch wirken und die abgebildeten Dinge darauf schließen lassen, dass auch Kunst eine Rolle in dem Buch spielt. Leider bekam diese nur eine untergeordnete Rolle zugewiesen.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Wren aus der Vergangenheit berichtet und spielt in Newark (New Jersey) in der Gegenwart.
Nachdem ihr Freund einen Autounfall hatte und dabei gestorben ist, hat Wren ihn wieder zum Leben erweckt und versteckt ihn auf dem Dachboden einer Garage. Zuerst lief alles gut, obwohl Danny nícht mehr der Alte ist, doch seit Kurzem will Danny mehr als nur auf dem Dachboden herumliegen und auf Wren warten. Jedoch darf niemand davon erfahren, dass Danny wieder am Leben ist. Eines Tages ist er plötzlich verschwunden. Unterstützung bei diesem Problem erhält sie von Gabriel, der auch magische Kräfte zu haben scheint.
Der Schreibstil war ganz in Ordnung, konnte mich jedoch nicht in seinen Bann ziehen, da er sehr einfach gehalten ist und meist nur aus kurzen Sätzen besteht. 
Wren ist sehr verschlossen, da sie niemandem von Danny erzählen darf. Sie besitzt die Fähigkeit bestimmte Dinge zu kontrollieren wie beispielsweise die Elektrizität. In ihrer Familie wird nicht viel über diese Fähigkeiten geredet, weshalb sie alles alleine entdecken musste. Sie rennt auch buchstäblich sehr oft vor Problemen weg, weshalb sie mir nicht besonders sympathisch war. Jedoch hat sie sich im Laufe der Geschichte ein bisschen weiterentwickelt und ist etwas mutiger geworden. Allerdings hätte ich gerne mehr über ihre Gabe erfahren und warum sie diese Dinge tun kann. 
Bei den restlichen Charakteren wie beispielsweise Danny oder Gabriel haben mir die Hintergrundinformationen gefehlt. Da man wenig über sie erfahren hat, erschienen sie ziemlich flach.
Auch weshalb Wren Danny so sehr liebt konnte ich kaum nachvollziehen, da man ebenfalls nur wenig von ihrer Beziehung vor dem Unfall erfährt. Aus diesem Grund konnte ich bei der Geschichte auch nicht emotional mitfühlen.
Dieses Buch war mein erstes zum Thema Hexen. Jedoch konnte mich das Thema nicht von sich überzeugen, da einfach zu viele Fragen offen blieben.
Nur an sehr wenigen Stellen kam wirklich Spannung auf, da die Geschichte sich, obwohl das Buch relativ kurz ist, ziemlich zieht. Es gab weder Höhen noch Tiefen.
Das Ende war so, wie ich es erwartet habe, aber nicht wirklich befriedigend. Ich hätte mir einen anderen Ausgang gewünscht.

Bewertung:
Aufmachung: ♥♥♥♥♥ 5/5
Schreibstil: ♥♥♥ 3/5
Charaktere: ♥♥♥ 3/5
Logik: ♥♥♥♥ 4/5
Spannung: ♥♥ 2/5
Emotionale Tiefe: ♥♥ 2/5

♥♥


Eine Geschichte über den Verlust der ersten Liebe und deren Wiederbelebung ohne Höhen und Tiefen in einem sehr einfachen Schreibstil.